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Volksschule St. Nikolai ob Drassling
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Volksschule, Schule, Lehrer
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Volksschule, Schule, Lehrer


Die Geschichte unserer Schule


Schon vor dem Bau unseres heutigen Schulhauses wurde in unserem Heimatort St. Nikolai ob Draßling Unterricht erteilt.

Vor ungefähr 250 Jahren gingen ca. 60 Kinder im „TROPPERHAUS“ in Pesserberg in die Schule. Aus Erzählungen weiß man, dass ein gewisser Tropper vulgo Regerl für einen Kreuzer die Kinder das Lesen, Rechnen und Schreiben bis zum Jahre 1776 lehrte.

Kaiserin Maria Theresia führte 1774 die allgemeine 6-jährige Schulpflicht ein.

Im Jahre 1776 wurde in der Nähe der Kirche ein aus Holz gezimmertes und mit Stroh gedecktes Haus samt Garten angekauft. Ungefähr 100 Kinder besuchten nun diese einklassige Pfarrschule, die vom geprüften Herrn Lehrer Kajestan Trummer unterrichtet wurden.

Den damaligen Schulsprengel bildeten die Gemeinden St. Nikolai, Draßling, Pesserberg, Hütt, Kirchberg, Leitersdorf, Mirnsdorf, Sulzegg und Rannersdorf.

Das Klassenzimmer in der Pfarrschule konnte nicht mehr alle Schüler aufnehmen. 1790 übersiedelte die Schule daher in das ehemalige Mesnerhaus (heute: Nordseite gegen den Pfarrhof zu) und verblieb dort bis 1796.
Die Schülerzahl wurde immer größer und deshalb ließ die Kirchenvorstehung ein eigenes Schulzimmer anbauen und zog aus dem Mesnerhaus aus. Im angebauten Zimmer blieb sie dann bis zum Jahre 1827. Wegen hochgradiger Baufälligkeit und drohender Einsturzgefahr kündigte die Kirchenvorstehung das Schulzimmer und die Schule zog wieder ins Mesnerhaus zurück.
1834 wurde ein neues, ebenerdiges ziegelgedecktes Schulhaus, das sogenannte Herzoghaus, gebaut. Rannersdorf und Mettersdorf waren bis 1844 hier eingeschult.

1872 wurde unsere Volksschule zweiklassig und die Wohnung des Oberlehrers wurde zu einem Klassenzimmer umgewandelt.

Im Jahre 1887 wurde an unserer Volksschule eine Suppenanstalt eröffnet. Herr Pfarrer Michael Reiter spendete das Geld für den Kessel. Durch Sammeltätigkeiten wurde die Aktion unterstützt. Das Kochen besorgten die Oberlehrersgattin und die „Unterlehrerin“. In der Winterszeit konnten 30 bis 40 bedürftige Kinder mit der Mittagssuppe gestärkt werden.

Unsere Bevölkerung wurde auch von Krankheiten heimgesucht. 1877 brach in Hütt die Diphterie aus, 11 Kinder fielen ihr zum Opfer.
1890 musste die Schule wegen Grippeepidemie geschlossen werden.
1909 starben drei Kinder an der Masernepidemie, die fast alle Kinder erfasste.
1913 erkrankten 20 Kinder an Scharlach. Drei Kinder starben 1918 an der „Spanischen Grippe“ und 1943 gab es eine Ruhrepidemie.
Im Jahre 1892 gingen 224 Kinder in die Schule. Die Schule war zu klein und der Bau eines neuen großen Schulgebäudes wurde notwendig und auch beschlossen. Im neuen Schulhaus sollen drei Klassenräume, zwei Zimmer für die Lehrer und die Wohnung für den Oberlehrer sein. In kürzester Zeit wurde nach den Plänen von Maurermeister Landner aus Mettersdorf unsere Schule gebaut.

Am 4. November 1900 wurde mit 241 Kindern unsere „Kaiser-Franz-Josef-Schule“ eingeweiht.

Die Eröffnungsfeierlichkeiten begannen vor dem alten Schulhaus und von dort zogen die Kinder in die Kirche zu einem hohen Festgottesdienst. Anschließend fand der festliche Einzug in das neue Schulgebäude mit der Musikkapelle statt. Das Schulgebäude war wunderschön geschmückt und die zweite Klasse wurde zum Festraum umgewandelt.
Die gesamte Schuljugend, der Lehrkörper, der Ortsschulrat, die Gemeindevertretung und die Bevölkerung nahmen an der Schuleinweihung, die Pfarrer Michael Reiter vollzog, teil. Die Kinder trugen Gedichte und Lieder vor und die Böllersalven verkündeten der ganzen Gemeinde die Eröffnung des neuen Schulgebäudes. Das schöne Fest mit einem Hoch auf seine Majestät schloss mit dem Absingen der Volkshymne, und Kinder wurden beim Abmarsch mit besonderem Gebäck bedacht.

Erst im Jahre 1901 wurde unsere Schule dreiklassig. Die Schülerzahl betrug bis zum ‚Jahre 1930 durchschnittlich 200 – dann schwankte sie zwischen 140und 170 mit der Volksschuloberstufe.

1911 wurde der Gebrauch des „SPANISCHEN Rohrstockes“ in der Schule VERBOTEN!

Herr Kerngast aus Sulzegg erzählt aus seiner Schulzeit
Da ich im September 1911 geobren wurde, konnte ich erst im Jahre 1918 zu Ostern, also im siebenten Lebensjahr die Schule besuchen. Ich will heute nach 82 Jahren, soweit meine Gedanken noch reichen über meine Schulzeit berichten.
Zur damaligen Zeit war der Schulanfang wie heute, wenn der Schüler vor dem 1. September das 6. Lebensjahr vollendet hat. Früher waren die großen Ferien von September bis Allerheiligen, da die Kinder in der Landwirtschaft mitarbeiten mussten.
Meine Lehrerin hier, Hilde Wolfsan, war eine ältere Frau und schon länger in St. Nikolai. Sie war eine gute und tüchtige Lehrerin, die mit ihren ruhigen und lehrreichen Worten besonders bei Anfängern das Vertrauen erwarb. Aber wir haben das Vertrauen bald missbraucht und waren nicht immer brav. Dafür gab es Winkelstehen, Holzscheitelknien oder Strafaufgaben, von diesen Strafen erfuhren die Eltern meistens nichts, denn sonst hätte es nochmals eine Strafe gegeben. Wir mussten im Lesen und Schreiben Latein und Kurrent lernen.
In der zweiten Klasse war die Frau Oberwinkler und auch bei ihr gab es keine Ausnahmen im Lernen, da nach meiner Meinung nach, man sich als Schüler der 3. Klasse / 4. Abteilung denkt: „Wozu noch lernen, man kann eh schon alles“, und gerade der Punkt bei den Lehrern und Schülern viel Anstrengung brauchte, der überwunden werden musste, um ein guter Schüler zu werden.
In der 3. Klasse war Oberlehrer Alois Strohmaier, der etwa schon 30 Jahre alt war und mit seiner Familie im Schulhaus wohnte. Er erzählte uns viel wie es einmal im Leben sein wird, und für seine lehrreichen Worte bin ich ihm noch heute dankbar.
Der Schulweg von Sulzegg nach St. Nikolai war 5 bis 6 km lang und alles zu Fuß. Der Heimweg dauerte oft drei Stunden, und dann mussten wird noch die Hausaufgaben machen, oder ein Gedicht lernen. Von Ostern bis Allerheiligen gingen wir ohne Schuhe zur Schule. Die Schuhe waren aus Schweinsleder, und Socken gab es keine, dafür aber Lappen und Stofffetzen. Meine Mutter hat von dem selbstangebauten Flachs, der im Herbst gedörrt und gebrechelt wurde, im Winter Garn gesponnen. Der Weber webte das Garn zu Leinen, das blau gefärbt wurde, und daraus nähte uns die Mutter wieder Hosen und Schultaschen. In der Schultasche waren eine Schiefertafel mit Schwamm und Lappen, ein Griffel, ein Bleistift und eine Feder mit Stiel, ein Lese- und Rechenbuch und mehrere Hefte – je nach Klassen.
Anmerkung:
Meine Schulzeit war eine sehr bewegte Zeit. Im Oktober 1918 wurde der 1. Weltkrieg für verloren erklärt und die Aufteilung des Kaiserreichs Österreich vollzogen. Kaiser Karl samt Frau Zita und sieben Kindern mussten am 11. November 1918 abdanken und ins Exil gehen. Die sozialdemokratische Arbeiterpartei hat die Republik Österreich ausgerufen und die Regierung übernommen. Zurück blieb das heutige Österreich mit knapp 6 Millionen Einwohnern. Die letzten Kriegsjahre waren harte Zeiten. Es mussten Kriegsanleihen gezeichnet werden. Die Ernte in Haus und Mühlen wurde sehr streng kontrolliert und beschlagnahmt.
Die 20er Jahre waren gezeichnet von der Inflation. Bis 1924 wurde die Krone von Tag zu Tag weniger wert, mit den Zahlen ging es schon in die Millionen, ja sogar schon in die Billionen.


Bei allen größeren Katastrophen, die unseren Ort heimsuchten, diente unser Schulhaus immer wieder als Notunterkunft.
Im ersten Weltkrieg beteiligten sich die Schüler bzw. Schülerinnen eifrig an Arbeiten für die Kriegsvorsorge.

Meine Erinnerungen an meine Volksschulzeit
Als ehemalige Schülerin möchte ich gerne einige Gedanken schreiben.
Der Schulanfang war für mich zu Ostern 1930, wo ich schon sieben Jahre war. Später wurde der Schulbeginn auf den 1. April festgesetzt. Die Dauer meiner Schulzeit war 7 Jahre. Die Ferien waren auf die Herbstmonate September und Oktober verlegt, damit die Landkinder bei der Kartoffelernte und auch beim Äpfelklauben mithelfen konnten, was nicht immer Spaß machte. Auch Kühweiden war damals eine Arbeit für Kinder. Es gab auch eine Sommerbefreiung für landwirtschaftliche Arbeiten, die man 2mal im Jahr in Anspruch nehmen konnte. Am 2. November begann wieder der Unterricht.
Unser Schulweg war eine Lehmstraße. Wir Schüler brauchten eine gute Stunde dafür. Raufen und Streiten gehörten auch dazu. Trotzdem gingen wir mit Freude zur Schule. Der damalige Direktor der Schule hieß Alois Strohmaier. Früher sagten wir Oberlehrer. Auch sein Sohn erteilte Unterricht. Es waren alle Lehrkräfte sehr gut und auch gerecht. Den Religionsunterricht hielt der hiesige Pfarrer, auf dessen Stunden wir uns immer freuten. In Handarbeiten unterrichtete uns Mädchen die jeweilige Klassenlehrerin. Während dieser Zeit hatten die Knaben mit ihrem Lehrer Turnen.
Die Schule selbst bestand aus drei Klassen und einer kleinen Klasse. In den drei Klassen wurde in je zwei Abteilungen unterrichtet, was aber alles eine Lehrperson machte. Es gab auch ein Staberl in der Klasse, was so mancher Schlingel zu spüren bekam. Als Strafe gab es auch das sogenannte „Hierbleiben“ und Strafaufgaben. Es hat keinem geschadet. Zu Hause wurde nichts erzählt, und die Eltern hätten sich auch nicht aufgeregt. Wir hatten auch politische Gespräche beim Unterricht. Wir mussten auch Aufsätze darüber schreiben, wie damals Dr. Dollfuß ermordet wurde und über die Krise, die es damals gab. Es waren Preise ausgeschrieben, und wir haben uns einige geholt.
Genau an dem Tag, an dem man 14 Jahre alt wurde, konnte man die Schule verlassen. Dass erst dann das Leben richtig beginnt, wussten wir damals noch nicht.
(Eine ehemalige Schülerin, ‚Jahrgang 1923)


Im zweiten Weltkrieg wurde eine Spinnstoffsammlung von den Kindern durchgeführt und getrocknete Heilkräuter wurden dem Bezirksschulrat geliefert.
Vom 1. April bis 7. Mai 1945 diente unsere Schule der Einquartierung von Soldaten. Unsere Gegend wurde zum Kriegsgebiet erklärt. Die Bevölkerung sollte den Ort räumen, ließ sich aber nicht einschüchtern und blieb.
Am 29. Juni 1945 – die Bevölkerung war gerade beim Gottesdienst – kamen Tito-Truppen ins Dorf und ließen sich im Schulhaus nieder. Die Wände der Klassenzimmer wurden mit roter Farbe beschmiert und zum Glück der Dorfbewohner zogen die Truppen nach zwei Tagen wieder ab. Der Unterricht begann wieder am 2. Juli 1945. Alle drei Klassen wurden von Direktor Sattler geführt.

Am 1. März 1948 wurde die Schule an den Telefonanschluss des Ortes angeschlossen und war somit telefonisch erreichbar.
In den Nachkriegsjahren beteiligten sich die Kinder an vielen Sammlungen. So mussten sie etwa Kartoffelkäfer sammeln.
Unsere Schule war schon von jeher künstlerisch engagiert und so fanden im Dezember 1949 Theateraufführungen statt. Der Reinerlös dieser Vorstellungen wurde der Anschaffung der neuen Glocken für die Kirche in St. Nikolai gewidmet (Einweihung April 1950).

1957 trat Direktor Mayer in den Ruhestand und vorübergehend wurde VL Karl Schwarzinger mit der Schulleitung betraut und 1958 übernahm Direktor Erwin Nußbaumer die Schulleitung.

In den 60er-Jahren wurde vieles in der Schule hergerichtet und renoviert: WC-Anlagen, Hauswasserleitung, Kanalisation, Kläranlage, Gesamtinnen- und Außenrenovierung, Zentralheizung, Gesamttrockenlegung des Hauses, neues Dach, neue Schulmöbel,….

Seit 1963 besuchen einige Schüler die Hauptschulen Straß und Leibnitz, einige das Gymnasium Leibnitz und im Jahre 1972 wurde die Volksschuloberstufe aufgelöst und nach der 4. Klasse besuchen unsere Schüler die neu errichtete Hauptschule in Wolfsberg.

Von 1972 bis 1980 gab es durchschnittlich 110 bis 90 Schüler und die Schule wurde vierklassig.

1975 besuchte Frau Monika Kobald als Praktikantin unsere Schule, wohin sie dann 1982 wieder zurückkehrte, dann von 1991 bis 1996 die provisorische Leitung inne hatte und jetzt noch als Volksschuloberlehrerin tätig ist.

1979 erhielt VDir. Erwin Nußbaumer den Berufstitel Oberschulrat und wurde krankheitshalber in den dauernden Ruhestand versetzt. Die Leitung der Schule übernahm nun seine Gattin Reinlinde Nußbaumer.

1980 begann der Englischunterricht in der 3. und 4. Klasse und seit 1998 erfolgt der Englischunterricht auch schon in der 1. und 2. Schulstufe.

VDir. Reinlinde Nußbaumner engagierte sich sehr für den Tierschutz. Gemeinsam mit den Schülern bzw. Schülerinnen sammelte sie immer wieder für den Aktiven Tierschutz und es herrschte reger Briefkontakt zwischen Schülern und Aktivem Tierschutz. Oftmals erhielten die Kinder dafür Preise und Anerkennungen, so gewannen sie auch eine Tagesfahrt in den Tierpark Herberstein. Ein Kater aus dem Tierheim und ein ausgesetzter Hund wurden im Schulhaus aufgenommen und wurden sofort zum Maskottchen der Kinder. Der Kater Max spielte sogar beim Theaterstück „Der gestiefelte Kater“ mit. Leider wurde der Hund – man hatte ihn Xaver genannt – nach 2 ½ Jahren von einem Jäger erschossen. Alle Kinder trauerten sehr um ihren vierbeinigen Gefährten.

Im Jahr 1985 entstand in gemeinsamer Arbeit mit den Kindern, Eltern und Fachkräften der Schulbiotop, der heute von unserer Kindergartentante Christine Schuchlenz betreut wird.

1987 veranstalte die Schule eine Benefizveranstaltung zugunsten der freien Waldorfschule in Graz. Dadurch entwickelte sich reger Briefwechsel zwischen den beiden Schulen und es kam immer wieder zu Treffen.

VL Monika Kobald hatte von 1991 bis 1996 die provisorische Leitung der Schule. Seit September 1996 leitet VDir. Gertrude Pechmann die Schule. 1992 wurde Frau Oberschulrat Reinlinde Nußbaumer in den Ruhestand versetzt.

Unsere Schule war von jeher sehr engagiert und so entstanden viele verschiedene Projekte, die die Kinder mit Freuden aufnahmen und gar nicht merkten, dass sie dabei auch etwas lernten. Einige aus neuerer Zeit seien hier genannt:
  • Erarbeitung der Zauberflöte: Noch unter der Leitung von VDir. Reinlinde Nußbaumer studierte die gesamte Schule die Zauberflöte ein. Sie wurde mehrmals aufgeführt. Sogar bis danach Wien reisten die Kinder mit diesem Stück und durften dort im Fernsehen auftreten.
  • Schmetterlingszucht
  • Projektwoche in Admont, Maria Lankowitz und Graz, Schwimmwoche in Mariazell
  • Afrika Projekt
  • Schulschlafen und Märchennacht in der Schule
  • Die Maske: Ausstellung in der RAIKA St. Nikolai ob Draßling
  • Kultur der Indianer
Die „Schule heute“ ist in Bewegung geraten, und diese neuen Entwicklungen haben auch vor unserem Schulhaus nicht Halt gemacht. Unsere Kinder werden zunehmend mit offenen Lernsituationen konfrontiert. Die Kinder arbeiten in familiärem Klima und werden zu besonderer Selbstständigkeit geführt. Die Integration unserer Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache ist uns ein großes Anliegen, und im Unterricht lernen wir ihre Heimat, ihre Sprache, ihre Kultur und ihre Religion näher kennen. Bei Lehrausgängen und im Projektunterricht sammeln die Kinder Wissen und Erfahrungen. Mit dem Leben unseres Heimatortes sind wir aktiv verbunden und gestalten auch kulturelle Veranstaltungen mit. Eine vertraute Atmosphäre zwischen Elternhaus und Schule erreicht viele Ziele.

EINE SCHULE WANDERT AUS



Das Schuljahr 1991/90 war ein Jahr voller Veränderungen. Frau OSR Reinlinde Nußbaumer war in den Ruhestand und Frau VOL Ingeborg Neuhold an die VS Wagna versetzt worden. Somit wurde Frau VL Monika Kobald als nunmehr dienstälteste Lehrerin der Schule mit der provisorischen Leitung der Schule betraut. Zudem war eine Übersiedlung der Schule notwendig geworden, da man mit der Renovierung und dem Zubau des Schulgebäudes begann.

Ursprünglich war das leerstehende GH Hirschmann als Ausweichquartier vorgesehen, aber dann nahm man seitens der Gemeinde und der Schulleitung gerne das spontane Angebot der Familie Josef und Anna Ambros (Lederwarenerzeugung) aus St. Nikolai ob Draßling an, deren leerstehenden Bungalow in Leitersdorf für die Zeit des Schulhausumbaus zu benützen. Als Klassenräume boten sich zwei Schlafzimmer, das Wohnzimmer und die Küche an, ein weiterer Raum diente als Konferenzzimmer. Die Garage wurde als Garderobenraum umfunktioniert, und in einem ausgeräumten Maschinenraum war sogar ein Turnunterricht bescheidenem Ausmaß möglich. Vom Busunternehmen WEISS wurde eine provisorische Haltestelle eingerichtet, da nun nahezu alle Kinder den Linienbus benützen mussten. Dieses Jahr in Leitersdorf war ein Jahr voller Aktivitäten. So wurden unter anderem von Schülern, Lehrern und Eltern gemeinsam Bastelarbeiten angefertigt und am 1. Adventsonntag im Theatersaal zum Verkauf angeboten. Ein Teil des Reinerlöses wurde für karitative Zwecke verwendet. Die Durchführung einer Schullandwoche in Admont mit der 3. Und 4. Klasse gestaltete sich zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten. Das Projekt „Schmetterlingszucht“, an dem alle vier Klassen mit großem Eifer mitwirkten, war ein weiterer Höhepunkt im Schuljahr.

Ein wichtiger Umstand für das reibungslose Funktionieren des Schulbetriebes muss an dieser Stelle auch noch erwähnt werden. Bei allen anfallenden Reparatur- und Montagearbeiten erwies sich Herr Franz Neubauer mit viel Geschick und Verlässlichkeit als stets einsatzbereiter guter Geist. Frau Anni Kaufmann radelte täglich nach Leitersdorf, um dort ihren Dienst als Raumpflegerin zu versehen. Weiters sei der Familie Ambros nochmals für das Ermöglichen eines Schulbetriebes in Leitersdorf herzlich gedankt, denn alle Kinder und Lehrer fühlten sich dort ausgesprochen wohl, und alle waren sich einig, dass dieses Schuljahr ein einzigartiges war.
Kontakt:

Volksschule St. Nikolai/Dr.
St. Nikolai ob Draßling 128
8422 St. Veit in der Südsteiermark
Tel. und FAX: 03184-2279
E: vs.st.nikolai@st-veit-suedsteiermark.gv.at